Wo ist nun der Unterschied?

Was macht nun die wesentlichen Unterschiede zwischen bedarfs- und verbrauchsorientierter Variante aus? Der bedarfsorientierte Energieausweis trägt sein Preisschild aus gutem Grund, denn hier werden aufwendige Berechnungsverfahren durchgeführt, um den theoretischen Energiebedarf eines Gebäudes zu berechnen.

Zahlreiche Faktoren fließen in diese Berechnung mit ein wie z.B. die Dämmung der Außenwand, die Art der installierten Heizungsanlage oder ob Energiesparfenster eingebaut wurden, die weniger Wärme nach außen durchdringen lassen. Das Haus wird von einem Fachmann gründlich untersucht. Als Grundlage verwendet er Planungsunterlagen und eine Checkliste, die Punkt für Punkt abgearbeitet wird. Die Aussagekraft der gesammelten Daten wird dadurch gesteigert, dass sie vom individuellen Verbrauchsverhalten der Nutzer bzw. Mieter unabhängig sind. Es entsteht also ein wesentlich objektiveres Bild von der Energieeffizienz des Gebäudes, das sich auch für Vergleiche verwenden lässt. Hinzu kommt die bessere Identifikation von Schwachstellen des Gebäudes (z.B. Wärmebrücken), aus denen Modernisierungsempfehlungen abgeleitet werden können.

Verbrauchsausweis als die günstigere Variante

Anders sieht es bei der preisgünstigeren Variante aus, dem verbrauchsorientierten Energieausweis. Hier bildet die tatsächlich verbrauchte Energie die Berechnungsgrundlage. Die verbrauchte Warmwasser- und Heizenergie wird in Kilowattstunden pro Jahr und pro Quadratmeter Nutzfläche angegeben. Bei Gebäuden, die nicht zu Wohnzwecken dienen, kommen noch Werte für Kühlung bzw. Klimatisierung hinzu. Zur Berechnung werden üblicherweise die letzten drei Heizkostenabrechnungen herangezogen. Das schränkt natürlich die Aussagekraft des Energieausweises ein, denn die Daten basieren auf dem individuellen Verbrauch der bisherigen Bewohner bzw. Nutzer der Immobilie.