Neues Bau-Gesetz wegen Dämmung kündigt Mieterhöhungen an Fotolia.com © mitifoto

Neues Bau-Gesetz wegen Dämmung kündigt Mieterhöhungen an

Im Bundesumweltministerium liegen neue, schärfere Gesetzesentwürfe zum Thema Dämmung vor. Werden diese umgesetzt, könnten die Mieten von Neubauten in Deutschland wieder steigen. Dadurch wird das Decken vom Bedarf von 1 Millionen fehlenden Wohneinheiten in Deutschland wieder vor eine Herausforderung gestellt.

Besonders wird das Familien mit mittlerem Einkommen betreffen, prognostiziert Christian Bruch vom Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen. Eine Durchschnittsfamilie mit mittlerem Einkommen habe keinen Anspruch auf Sozialwohnungen, die auf dem Markt verfügbaren Objekte überstiegen jedoch auch das Budget.

Warum der Gesetzesentwurf kritisch zu betrachten ist, zeigt folgende Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen. Die Baukosten eines typischen Mehrfamilienhauses sind laut der Studie seit dem Jahr 2000 um 86.240 Euro gestiegen. Auf der anderen Seite werden durch verbesserte Dämmmaßnahmen lediglich 29.610 Euro an Heizkosten gespart.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks plädiert für die höchstmögliche Dämmstufe bei Neubauten. Wird dieser Standard gesetzlich befestigt, kommen auf Bauherren nach Berechnungen von Architekten ca. zehn Prozent mehr Baukosten zu. Bei einer Umlage auf die Mieter der Immobilie ergibt das rund einen Euro mehr pro Quadratmeter Wohnfläche. Dagegen sei die Einsparung der Heizkosten nur einige wenige Cent pro Quadratmeter.

Vorerst würde das neue Dämm-Gesetz nur öffentliche Nichtwohngebäude wie Kindergärten und Krankenhäuser betreffen. Ab dem Jahr 2021 jedoch würden auch Ein- und Mehrfamilienhäuser Teil der neuen Regelung sein. Nun bleibt es abzuwarten, ob und in welchem Umfang das Gesetz tatsächlich verabschiedet werden wird.