Traumstatistiken wie in anderen europäischen Ländern wird es nach Ansicht von Experten auch zukünftig nicht geben. Spanien ist im europäischen Vergleich Spitzenreiter, was Wohneigentum betrifft. Hier leben fast 80 Prozent in den eigenen 4 Wänden. Italien folgt mit einer Eigentümer-Quote von knapp 75 Prozent und Frankreich und die Niederlande teilen Platz drei mit rund 65 Prozent.
Ein Grund für das Mieterland Deutschland ist der Wiederaufbau nach dem Krieg. Große Genossenschaften und öffentliche Unternehmen sorgten für die Restaurierung und den Neubau von Wohnanlagen und vermieteten die Häuser daraufhin. Auch der Altersdurchschnitt von Hauseigentümern lässt nicht hoffen. Vor allem ältere Menschen haben sich den Luxus des Eigentums gegönnt. Bei jüngeren Bundesbürgern dagegen sind die Zahlen rückläufig. Knapp 70 Prozent der 18 bis 45-jährigen mieten derzeit. Verantwortlich für den Rückstand an kaufwilligen jungen Bürgern machen Experten den Anstieg von mehr Single-Wohnungen und der Landflucht in die mieterdominierenden Städte. Außerdem verschiebe sich durch das Thema Studium bzw. befristete, unsichere Arbeitsverträge und dadurch bedingte häufige Ortswechsel das konstante und sesshafte Leben. Vielen jungen Menschen ist es durch diesen Lebensstil unmöglich, Kapital für ein Haus oder eine Wohnung anzusparen. Und das Kapital ist für deutsche Kreditinstitute wegweisend auf dem Weg zum Immobiliendarlehen. Es gelte eine Faustregel von 25 bis 30 Prozent der Kaufsumme, um eine „gesunde“ Finanzierung bekommen zu können. Das sei für viele Haushalte zu viel, resümieren die Experten. Das Pestel-Institut führt weitere Hemmnisse in einer Studie für mehrere Verbände der Bau- und Immobilienbranche auf: Baulandmangel, hohe Grunderwerbssteuern und Gebühren beim Immobilienkauf.