Mieten stabilisieren sich auf hohem Niveau

Preisexplosionen und horrende Mietkosten wurden immer wieder prognostiziert. Wie der Mietpreisspiegel des Immobilienverbandes IVD jedoch ermittelt hat, war die Hysterie offenbar unbegründet. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Anstieg der Kosten um weniger als drei Prozent.

Damit läge das aktuelle Mietniveau noch immer unter dem des Jahres 1995, so die Aussage des Vizepräsidenten des IVD, Jürgen Michael Schick.

Die aktuellen Zahlen gehen aus dem IVD-Wohnpreisspiegel 2015/2016 hervor, der vor kurzem veröffentlicht wurde. Darin sind die Wohnungsmarktdaten des zweiten und dritten Quartals 2015 aus 370 Städten und Kommunen ausgewertet und in Relation zu den vergangenen Jahren gesetzt.

In den deutschen Großstädten betrug demnach die durchschnittliche Miete im Erhebungszeitraum 7,80 Euro Nettokaltmiete pro Quadratmeter. Bei Eigentumswohnungen liegen die erfassten Kaufpreisanstiege unter dem Vorjahresniveau. So wurde in den Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern ein Kaufpreisanstieg von 6,66 Prozent für Bestandswohnungen ermittelt, im Vorjahr waren es noch 9,12 Prozent. „Wir erleben zwar weiter deutliche Preisanstiege, die Intensität geht aber zurück. Die Kaufpreisanstiege sind angesichts des zum Teil hohen Zuzugs in den Metropolen auf einem überschaubaren Niveau geblieben“, so Jürgen Michael Schick.

Die Kleinstädte ziehen nach

In den kleineren Städten mit unter 30.000 Einwohnern zeigen sich Nachholeffekte bei den Preissteigerungen – der Boom der großen Städte ist jetzt offenbar auch in den Kleinstädten angekommen. Hier stiegen die Preise für Bestandswohnungen mit gutem Wohnwert im Durchschnitt von 2,5 auf 4,3 Prozent. Auch der Preisanstieg im Neubau erhöhte sich in den kleinen Städten: bei mittlerem Wohnwert von 2,5 auf 4,7 Prozent und bei gutem Wohnwert von 3,6 auf 5,2 Prozent.

Alles in allem gelte nach Auswertung der Daten weiterhin die Faustregel: Je größer die Stadt, desto höher der Preiszuwachs.