Private Bauherren führen immer öfter ein eigenes Bautagebuch Fotolia.com © Tobif82

Private Bauherren führen immer öfter ein eigenes Bautagebuch

Die zusätzliche Arbeit zahlt sich aus: Das Führen eines Bautagebuchs ist bei der Ortung eines Mangels im neuen oder sanierten Haus eine große Hilfe und unterstützt bei der schnellen Nachbesserung durch das verursachte Unternehmen.

Das eigene Tagebuch voller Erlebnisse und Gefühle des Besitzers ist weithin bekannt und wird auch im Zeitalter moderner Kommunikation geschätzt und geführt. Sich einmal alles von der Seele zu schreiben, gilt als altbekanntes Heilmittel und soll helfen, die Gedanken wieder in gerade Bahnen zu lenken und Lösungen bei Problemen selbst zu erarbeiten.

Viele Bauherren machen sich das Konzept des Tagebuchs zu nutze. In Zeiten von zunehmendem Baupfusch und komplizierter Rechtsprechung bei Mängelbeseitigungen findet ein Bautagebuch auch im privaten Bereich immer mehr Anwendung. Dabei weicht das private Bautagebuch des Bauherrn in seinem Zweck weit ab vom Unternehmerischen. Die Bauleitung, in den meisten Fällen ein Architekt oder Bauträger, ist dazu verpflichtet ein Bautagebuch zu führen, um die Ausführung des Leistungsbildes zu beweisen. Zusätzlich führen die meisten ausführenden Unternehmen zur internen Stundendokumentation ein eigenes Bautagebuch (bzw. als Sammlung der einzelnen Stundenzettelblätter).

Privaten Bauherren wird allerdings geraten, sich auf diese Aufzeichnungen nicht zu verlassen. Denn funktioniert nach der Inbetriebnahme des Hauses beispielsweise die Fußbodenheizung nicht richtig, entsteht ein Zwiespalt mehrerer ausführender Unternehmen. Bilder vom Verlegen können Fehler dokumentiert haben. Ein Experte ist dann meist in der Lage auf Grund der Fotos Fehler zu entdecken und eine Mangelbehebung ist so einfacher durchzuführen. 

Dieses Bautagebuch sollte den Bauvorschritt lückenlos dokumentieren und kann handschriftlich oder auf dem Computer geführt werden. Außerdem stellt das Vorhandensein dieses Buches ein Druckmittel für ausführende Unternehmen dar, die so eher geneigt sind, auf Wünsche der Auftraggeber zu reagieren und gezwungen sind, die Arbeiten regelmäßig zu kontrollieren. Ein zusätzlicher praktischer Vorteil entsteht bei späteren Renovierungsarbeiten, beispielshalber wenn die Farbcharge der Küche festgehalten wurde. Halten Sie dabei als Bauherr möglichst viele Details fest. Dazu gehört auch, Baumaterial wie Fliesen, Sanitärobjekte oder Parkettchargen schon beim Einkauf oder beim Aussuchen zu fotografieren. Sofern später eine Falschlieferung von Baustoffen die Baustelle erreicht, lässt sich der Fehler einfacher nachweisen.