Mehr Wohnbedarf in Deutschland trotz zurückgehender Bevölkerung Fotolia.com © Denis Junker

Mehr Wohnbedarf in Deutschland trotz zurückgehender Bevölkerung

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumplanung (BBSR) prognostiziert nach aktuellen Berechnungen, dass die Bevölkerung in Deutschland bis zum Jahr 2035 um ca. 3 Prozent gesunken sein wird. Dagegen hält ein größerer Bedarf an Wohnraum. 

Wonhraumknappheit sei vor allem in den Großstädten wie München, Frankfurt am Main oder Berlin zu verzeichnen. Kleinere Universitätsstädte, wie zum Beispiel Kaiserslautern oder Oldenburg, ziehen nach und werden ebenfalls wachsen. Auf Grund der "Bewohnerflucht" in ländlichen Gebieten, könnte die Bevölkerung dort um bis zu 20 Prozent schwinden, laut BBSR. Es wird also große Gegensätze und regionale Unterschiede geben. Statistiken zeigen, dass neue Wohnungen hauptsächlich wegen der Bevölkerungsverlagerung und einer vermehrten Zahl von sogenannten Singlehaushalten benötigt werden. Andere Facetten, die sich auf den wachsenden Bedarf von Wohnungen auswirken, sind ein Umdenken in der Gesellschaft nach größerem Lebensraum und die erhöhte Nachfrage nach Eigentum. Alles in allem wird dadurch ein Mehrbedarf von rund 270 000 Wohnungen pro Jahr ausgelöst werden. 

Diese Veränderung wird weitere Probleme konkretisieren und verschärfen: Allem voran die schon jetzt angespannte Wohnsituation und der in den Metropolen bereits knappe und überteuerte Wohnraum. Seit Mitte dieses Jahres wird diesem Problem durch ein neues Gesetz Abhilfe geschaffen: Die jeweiligen Bundesländer können mit Hilfe der Mietpreisbremse für eine Entspannung des Marktes sorgen. Diese Lösung ist optional und es bleibt abzuwarten, inwieweit das politische Interesse der Länder für eine verbesserte Lage am Wohnungsmarkt eintritt. Unabdingbar sind trotz allem eine erhöhte Bautätigkeit und die Schaffung bezahlbaren Wohnraums jedoch nicht. 

Ein positiver Trend sei laut Bundesministerin Barbara Hendricks für das Jahr 2015 schon zu verzeichnen: Die benötigten 270 000 Wohnungen werden voraussichtlich bis Ende diesen Jahres fertiggestellt werden. Ein gleichmäßiges Wachstum sei dabei nicht zu erwarten. Bis zum Jahr 2020 wird mit einem Bedarf von 270 000 Wohnungen pro Jahr gerechnet. Die folgenden Jahre wird dies abflauen: werden in den darauffolgenden Jahren nur noch 230 000 benötigte Neubauten prognostiziert, rechnet man zwischen 2025 und 2030 mit rund 180 000. Die Zukunft wird zeigen, inwieweit diese Prognosen aufgehen werden.