Mietpreisbremse in den Köpfen der Mieter noch nicht angekommen Fotolia.com © jolopes

Mietpreisbremse in den Köpfen der Mieter noch nicht angekommen

Eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts YouGov enthüllt einen Grund, warum die Mietpreisbremse bisher noch nicht viel Wirkung gezeigt hat: Ein Großteil der Mieter hat sich mit den neu gewonnenen Rechten bis dato gar nicht auseinander gesetzt.

Demnach hat nicht einmal jeder dritte Mieter in Deutschland mithilfe des Mietspiegels geprüft, ob er zu viel Miete zahlt. Die Verantwortung sei eindeutig den Mietern zuzuschreiben.

 

Weiteres Hindernis sei das Thema Gericht. Lediglich 13 % der Mieter gab an, im Falle einer nicht zulässigen und überhöhten Miete den Vermieter tatsächlich zu verklagen. Außerdem gaben 62 % der befragten Mieter an, vor einer Klage den konkreten Fall zu bewerten. Dabei sticht heraus, dass finanzielle Engpässe der wichtigste Grund für Mieter ist, die nicht oder nur vielleicht klagen würden (35 %). Darüber hinaus befürchten 15 %, eine Auseinandersetzung mit dem Vermieter könnte Nachteile mit sich bringen. Weitere 13 % sehen sich der Herausforderung eines Gerichtsfalles auf Grund von wenig oder gar keiner Erfahrung nicht gewachsen. Mit dieser Begründung wundert es nicht, dass bis zum Monat Oktober lediglich ein Gerichtsfall in Berlin bekannt ist. In Großstädten wie Hamburg, München, Frankfurt oder Stuttgart hüllen sich die benachteiligten Mieter jedoch weiterhin in Schweigen.

Zum fehlenden Klagewillen der Mieter kommt erschwerend hinzu, dass viele Gemeinden, in denen die Mietpreisbremse gilt, gar keinen Mietpreisspiegel bzw. einen veralteten haben. Die Behebung dieses Hindernisses sollte in Zeiten moderner Medien mit Leichtigkeit anzugehen sein. Dabei sieht der Gesetzgeber die Gemeinden in der Bringschuld.