Hauptkennzeichen dieses Berichts sind die stark steigenden Mieten und Kaufpreise in Ballungsräumen, sowie auf der anderen Seite der drohende Preisverfall von Immobilien in ländlichen Gebieten.
Experten schätzen, dass bundesweit inzwischen etwas mehr als zwei Millionen Wohnungen leerstehen. Dem Bericht zufolge sind bereits jetzt Häuser vielerorts „schwierig zu vermarkten“. Sei dazu weiterhin ein Anstieg der Landflucht zu verzeichnen, droht vielen Eigentümern „gravierende finanzielle und organisatorische Probleme“. Zu den schwer betroffenen Bundesländern zählen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie das Ruhrgebiet und das Saarland.
Seit 2006 ziehen deutlich mehr Menschen von ländlichen Gebieten in Groß- und Universitätsstädte. Ein weiterer treibender Faktor ist die unerwartet hohe Zahl von Zuwanderern. Die Forscher des BBSR sehen in der großen Zuwanderungsrate jedoch vor allem Vorteile für die Ballungsgebiete. Dort herrscht Wohnungsknappheit und Projekte für Wohnungsneubauten hängen den Anfragen hinterher. Dadurch steigen die Immobilienpreise kräftig in Ballungsgebieten. Ländliche Regionen jedoch müssen mit bestenfalls stagnierenden bzw. sogar sinkenden Immobilienpreisen zurechtkommen.
Die Lösung sehen die Forscher in vermehrten Anstrengungen der Politik sowie Investoren, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Die Forscher empfehlen den Städten, Bauland nicht zum höchsten Preis, sondern nach dem besten Konzept zu vergeben und dadurch effizient für neuen Wohnraum zu sorgen. Durch diese Vorgehensweise bekommen auch städtische Wohnungsunternehmen oder Genossenschaften eine Chance, die vor allem bezahlbare Mietwohnungen bauen.